Die Klarstein Kraftwerk 10000 BTU Klimaanlage im Langzeittest

Nach über einem Jahr intensiver Nutzung im Klimaboy Office ist es Zeit, die Klarstein Kraftwerk 10000 BTU Klimaanlage genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Klimaboy Langzeittest konzentriert sich auf die folgenden Aspekte:
- Kühlleistung
- Effizienz
- Lautstärke
Kühlleistung
Die Klimaanlage kann Räume selbst unter schwierigen Bedingungen, wie einem Dachgeschoss mit Südlage und geringer Dämmung, schnell und effektiv auf die gewünschte Temperatur herunterkühlen.
Der Hersteller Klarstein empfiehlt die Klimaanlage für Räume von 29m² bis 49m².
Kleine Räume (<20m²) kühlt sie in kurzer Zeit z.B. von 28°C auf 22°C herunter und schaltet dann häufig in den reinen Lüftermodus.
Räume mit einer Größe von 20m²-30m² können auch bei niedrigster Leistungsstufe effektiv herunterkühlt werden. Die Klimaanlage schaltet bei erschwerten Bedingungen ind dieser Leistungsseinstellung aber nur noch selten ab (je nach Temperatureinstellung antürlich).
Um den Kühlprozess zu beschleunigen, oder für den Einsatz in größeren Räumen stehen zwei weitere Leistungsstufen “med” und “high” zur Verfügung.
Die Klimaboy Praxistests zeigen deutlich, wie kleine Räume (Dachgeschoss, exponierte Südlage, direkte Sonneneinstrahlung, Aussentemperaturen >32°C und aufgeheizter Innenraum) selbst auf der niedrigsten Leistungsstufe (8000 BTU) schnell und effizient abgekühlt werden können.
Ihre starke Kühlleistung macht die Klarstein Kraftwerk besonders geeignet für größere Räumen (Praxistests werden in Kürze folgen).
Neben der reinen Kühlleistung spielt auch die Luftumwälzung eine entscheidende Rolle. Durch den nach vorne ausgerichteten turbinenförmigen Lüfter können auch zwei Räume gleichzeitig effektiv gekühlt werden, wenn die Klimaanlage so aufgestellt wird, dass der austretende Luftstrom in Richtung Türrahmen zeigt.
Die fehlende Schwenkfunktion schränkt die Verteilung des Luftstroms im Raum ein, jedoch erlaubt die regelbare Geschwindigkeit eine Anpassung an verschiedene Raumgrößen.
Handhabung
Die Mobilität des Geräts auf Rollen ist praktisch. Der Abluftschlauch lässt sich problemlos abnehmen. In der Praxis wird man den Schlauch vermutlich nicht abnehmen, was etwas Übung beim Bewegen des Geräts erfordert, besonders wenn neben des Schlauchsystems auch der Fensterdurchlass getragen wird. Die Handhabung ist somit zwar flexibel, aber nicht völlig unkompliziert. Besonders in kleinen Räumen könnte die sperrige Form eine Herausforderung darstellen.
Mit etwas Übung sollte der Umgang aber ohne Probleme möglich sein.
Effizienz
Die Klarstein Kraftwerk profitiert von Optimierungen im Zweischlauch-Modus. Durch Abdeckung des Zirkulations-Ansaugbereichs und die Installation eines zusätzlichen Zuluftschlauchs lässt sich die Effizienz erheblich steigern.
Das typische Unterdruckproblem von Einschlauch-Klimaanlagen lässt sich durch einen einfachen und kostengünstigen Zweischlauch-Umbau beheben – eine klare Empfehlung für alle Heimwerker und all diejenigen, denen eine möglichst hohe Effizienz wichtig ist.
Ergonomie
Der nach vorne gerichtete Lüfter ist nicht schwenkbar. Es ist notwendig, die Klimaanlage so zu positionieren, dass sich keine Personen direkt im Luftstrom aufhalten. Erst ab einer Entfernung von etwa 4 Metern ist das Aufhalten im direkten Luftstrom nicht mehr unangenehm (subjektiv).
Lautstärke
Die Herstellerangaben für die Lautstärke liegen zwischen 48dB bis 65dB. Die eigenen Messungen bestätigen diese Werte:
- 48 dB im Lüfterbetrieb
- 53 dB im Kühlmodus (low)
Beschreibung des Betriebsgeräuschs
Das mit einem Kompressor verbundene Arbeitsgeräusch ist für Geräte dieser Art typisch. Es ist deutlich hörbar, allerdings nicht so störend, wie man es von einem typischen, tiefen Brummen erwarten würde, mit dem Kompressoren oft assoziiert werden. Subjektiv werden weder störende tieffrequente Vibrationen noch ein auffälliges Brummen wahrgenommen, selbst auf Dielenböden. Das Geräusch des Kompressors wird besonders beim Anlaufen oder Abschalten hörbar und hebt sich dann vom Ventilatorgeräusch ab. Während des Dauerbetriebs ist es präsent, aber im Gesamtklangbild vergleichsweise unauffällig. Zusätzlich sind Geräusche wahrnehmbar, die auf das Durchströmen von Flüssigkeiten im Leitungssystem zurückzuführen sein könnten. Diese treten zwar deutlich hörbar auf, stören aber im Zusammenhang kaum.
Im Langzeitbetrieb fiel das Frequenzbild des Lüfters auf, das ich als ausgebildeter Musiklehrer als weniger angenehm empfinde. Subjektiv betrachtet wäre ein größerer Lüfterdurchmesser, eine andere Lamellenform und eine niedrigere Drehzahl wünschenswert, da dies eine angenehmere Akustik schaffen könnte, insbesondere in kleineren, vollständig heruntergekühlten Räumen.
In dem Zusammenhang sollte man aber beachten, dass Klarstein die Klimaanlage für Räume mit mindestens 29 m² empfiehlt, was die Geräuschentwicklung im Kontext ihrer Leistungsfähigkeit relativiert.
Im Praxistest wurde die Klimaanlage in zwei Räumen genutzt: einem 10 m² großen Schlafzimmer (Standort der Klimaanlage) und einem 16 m² großen Arbeitszimmer. Die Tür zwischen den beiden Räumen wurde geöffnet, wodurch der gerichtete Luftstrom aus dem kleineren Raum den größeren effizient mitkühlte. Während der entstehende Lärm auch im größeren Raum deutlich hörbar blieb und keinesfalls als leise bezeichnet werden kann, wurde er subjektiv nicht mehr als belästigend empfunden.
Fazit
Die Klarstein Kraftwerk 10000 überzeugt mit ihrer starken Kühlleistung nicht nur in der Theorie sondern auch in der Praxis, besonders in mittleren bis größeren Räumen. In kleinen Räumen oder Schlafzimmern ist sie aufgrund des Geräuschpegels weniger geeignet. Mit einem Zweischlauch-Umbau kann die Effizienz weiter gesteigert werden, wodurch sie eine interessante Wahl für preisbewusste Käufer darstellt.
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